Sorten- oder Markenvielfalt?

Wer hierzulande einen Getränkemarkt betritt und sich in der Bier-Ecke umschaut, könnte meinen: So viele unterschiedliche Biere – da weiß man ja gar nicht, was man kaufen soll. „Könnte“, Konjunktiv – wir sprechen über mögliche Welten. Denn de facto dominiert eine Sorte die Bierauswahl maßgeblich. Aus dem tschechischen Pilsen trat einst das Pils seinen Siegeszug an, auch in die Gastronomie; heute liegt der Marktanteil in Deutschland bei rund 50 Prozent.   

Nach dem Pils kommt erst mal lange nichts, dann folgen die bayrischen Vertreter Helles und Weizen auf den weiteren Plätzen (im Jahr 2021, Quelle: statista). Regional mischen vereinzelt auch Sorten wie das Kölsch im Kölner Raum oder das Alt in Düsseldorf kräftig mit. Doch auch hier bleibt dem Verbraucher dann lediglich die Auswahl zwischen vielen Marken. Die Anzahl der zur Verfügung stehenden und in der Kultur akzeptierten Sorten ist gering.  

Obwohl es in der Welt rund 100 (https://www.bjcp.org/) unterschiedliche Bierstile gibt, lässt sich die eingangs formulierte Frage schnell beantworten: Marken- statt Sortenvielfalt bestimmt immer noch die deutsche Bierkultur. Schade.  

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