Cask Ale: Die hohe Bierkunst aus dem Fass

Hierzulande füllen die Brauereien meist gefiltertes und fertig karbonisiertes Bier in Keg-Fässer aus Edelstahl. Im Grunde genommen ist es genau das gleiche Bier, das man im Supermarkt in Flaschen kaufen kann. Über moderne Schankanlagen wird das Bier dann in der Gastronomie mithilfe von Kohlendioxid oder Stickstoff aus den Fässern bei rund 4-6 Grad Celsius ins Glas befördert.  

Anders in England, bei den Profis in Sachen Tradition: Hier wird schon seit Jahrhunderten sogenanntes Cask Ale – auch Real Ale genannt – hergestellt. Dabei füllen die Brauereien Bier ungefiltert und nicht-karbonisiert in Fässer (früher aus Holz), die dann erst in den Kellern der Pubs ihre volle Reife entwickeln. Ausgeschenkt wird das Cask Ale bei rund 10-12 Grad Celsius, wenn sich die Trübstoffe am Boden abgesetzt haben. Und sich ausreichend viel CO2 durch eine zweite Gärung im Fass gebildet hat, damit das Cask Ale nicht ohne Schaum auskommen muss. 

Ein recht aufwändiger Prozess, der von einem Cellar Master mit ganz viel Feingefühl begleitet wird. Er weiß durch ständige Überprüfung genau, zu welchem Zeitpunkt sich das Bier perfekt im Fass entwickelt hat. Gezapft werden Cask Ales nicht mithilfe von Gasdruck, sondern sie kommen manuell per Handpumpe direkt aus dem Fass. Zwei, drei kräftige Pumpzüge und das Pint ist fertig. Frischer geht es nicht.  

Zum Erhalt der traditionellen Servierform hat sich in Großbritannien zu Beginn der 70er Jahre die „Campaign for Real Ale“ (https://camra.org.uk) gegründet. Die Organisation Cask Marque (https://cask-marque.co.uk) zeichnet Pubs aus, die die Qualitätsprüfungen der Initiative für Cask Ales erfüllen. Wenn Ihr auch einmal Fassbier at its best genießen wollt, ab nach London. Dort findet Ihr die besten Cask Ale Pubs. Cheers! 

Mehr zu „Caring for Cask“ auf YouTube: „The Craft Beer Channel“ (https://www.youtube.com/watch?v=koBkpVVouMk)

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