Flasche vs. Dose

Mit der Craftbier-Bewegung erleben derzeit aufwendig gestaltete Bierdosen – meist mit einer Füllmenge von 0,44l – eine regelrechte Renaissance. Galt die Dose einst als Sinnbild qualitativ minderwertiger Biere, füllen heute immer mehr Mikrobrauereien ihre hochwertigen, handwerklich erzeugten Kreationen in Dosen ab. Ist das hinsichtlich sensorischer und ökologischer Gesichtspunkte vertretbar? Wir meinen: ja!

Schauen wir zunächst darauf, welches Gebinde die Sensorik, also die Stabilität des Geschmacks, mehr fördert. Hier ist die Dose klar im Vorteil. Im Gegensatz zu weißen, grünen und braunen Flaschen ist die Dose vollkommen lichtundurchlässig; und schützt das Bier so vor schädlichem Lichteinfall, der zum unerwünschten „skunky flavour“ führen kann. Darüber hinaus bewahrt der Dosenverschluss den Inhalt im Vergleich zum Kronkorken besser vor Kontakt mit Sauerstoff; Oxidationsvorgänge können den Geschmack negativ beeinflussen.

Kontrovers diskutiert wird die Ökobilanz der beiden Gebinde. Hinsichtlich der für die Herstellung freigesetzten Menge an CO2 zieht Aluminium den Kürzeren im Vergleich zu Glas. Bedenkt man allerdings, dass eine Dose 20-mal leichter ist, als eine Mehrweg-Flasche gleichen Inhalts, ist die CO2-Bilanz bei der Herstellung hier wieder klar auf der Seite der Dose.

Das geringere Gewicht der Dose hat beim Transport natürlich den Vorteil, dass man weniger Kraftstoff verbraucht. Zudem lassen sich Dosen besser stapeln. Auf eine Europalette passen rund dreimal so viele 0,33l Dosen wie 0,33l Flaschen. Hinzu kommt, dass Mehrweg-Flaschen zur Neubefüllung immer wieder quer durch die Republik gefahren werden. Selbst Standardflaschen müssen durch die individuellen Plastikkisten immer wieder zurück in Ihre Brauerei.

Auch in Sachen Recycling ist die Dose besser aufgestellt. Aluminiumdosen enthalten einen deutlich höheren Anteil an recyceltem Material als Glasflaschen; auch die Energieeinsparung beim Recycling von Aluminium ist höher als die von Glas.

Für uns als Brauer ist die Sache klar: Die Dose ist grundsätzlich besser für die Qualität des Bieres, sie wiegt deutlich weniger als die Flasche, lässt sich platzsparender lagern und effizienter transportieren. Ach so, und schneller kühlen lässt sich die Dose auch. Cheers!

Mehr dazu bei „Hopfenhelden“: https://www.hopfenhelden.de/bierdose-ein-vergleich-der-gebinde/

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